Rainer Schmitt, Head of DMO Sales and Account Management Holidu GmbH

Ein Gespräch über das Interesse vieler Destinationen, Vermarktungsstrategien gemeinsam weiterzudenken, die nötige Haltung und Veränderungsbereitschaft beim Thema Onlinevertrieb, und die Anfang November stattfindenden Holidu Smart Destination Days, zu denen erstmals auch Nicht-Kunden explizit eingeladen sind.

Herr Schmitt, vom 3. – 5. November stehen zum zweiten Mal die Holidu Smart Destination Days an. Sie haben das Format diesmal explizit auch für Nicht-Kunden geöffnet. Wie ist die Resonanz?

    Wir sind mit der Resonanz ausgesprochen zufrieden – gerade vor dem Hintergrund der aktuell angespannten Haushaltslage. Umso mehr freut es uns, dass wir mit bereits über 100 Anmeldungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ein so starkes Signal erhalten haben. Das zeigt uns deutlich, dass wir mit den diesjährigen Themenschwerpunkten den Nerv der Branche getroffen haben. Besonders inspirierend ist für uns, wie groß das Interesse ist, die Vermarktungsstrategien gemeinsam weiterzudenken und neue Wege der Digitalisierung und Zusammenarbeit zu beschreiten. Die Holidu Smart Destination Days sind inzwischen weit mehr als eine Fachveranstaltung – sie sind ein Treffpunkt für Menschen, die die Zukunft des digitalen Tourismus aktiv gestalten wollen.

    Was macht die HSD besonders – und gibt es überhaupt ein vergleichbares Live-Anwendertreffen?

      Da ich in diesem Jahr erstmals die Gestaltung der Veranstaltung verantwortet habe, habe ich mir zu Beginn ganz bewusst die Frage gestellt: Braucht es dieses Format überhaupt noch – oder machen wir es nur aus Tradition? Es gibt inzwischen eine Vielzahl an spannenden Branchentreffen und Netzwerkevents. Doch für mich war schnell klar: Ja, es braucht die HSD Days – und zwar gerade jetzt. Wir wollen den Destinationen eine Plattform bieten, die den Vertrieb ihrer touristischen Produkte aktiv gestalten und beim Thema Gästeerlebnis ganz vorne mitspielen möchten. Als Softwarehersteller sehen wir uns dabei in einer besonderen Rolle: Wir wollen, dass unsere Partner nicht nur inspiriert nach Hause gehen, sondern konkrete Ideen und Werkzeuge mitnehmen, um ihre tägliche Arbeit weiterzuentwickeln.

      Was uns besonders auszeichnet, ist unsere Perspektive: Die Holidu-Gruppe hat sich aus dem Geschäft mit den Gästen heraus entwickelt – über die Leistungsträger bis hin zu den Destinationen. Dadurch haben wir einen anderen, sehr praxisnahen Blick auf die Bedürfnisse von Gästen und Partnern. Und durch unser Geschäftsmodell können wir Innovationen mit einer finanziellen und technologischen Tiefe vorantreiben, die über klassische DMO-Strukturen hinausgeht. Hinzu kommt unser europäischer Kontext: Die Impulse aus anderen Märkten bereichern den Austausch enorm und machen die HSD Days zu einem Ort, an dem nicht nur über Trends gesprochen, sondern Zukunft gestaltet wird. Besonders wichtig ist uns dabei die Offenheit des Formats. Wir verstehen uns als Teil eines Ökosystems, deshalb freue ich mich sehr, dass in diesem Jahr gleich vier starke Partner mit eigenen Sessions vertreten sind. So entstehen Synergien, die weit über das eigentliche Event hinausreichen.

      Thematisch bietet das Event einen bunten Strauß an Themen. Auf welche Sessions und Präsentationen freuen Sie sich besonders?

        Das ist für mich tatsächlich eine schwierige Frage, weil ich mich auf alle drei Tage enorm freue. Der Montag steht ganz im Zeichen der Interaktivität – darauf bin ich besonders gespannt. Wir wollen an diesem Tag viel Feedback aus dem Markt aufnehmen, um die Wünsche unserer Partner und Interessenten noch besser zu verstehen. Der Austausch auf Augenhöhe ist für uns ein zentraler Bestandteil der HSD Days. Am Dienstag freue ich mich besonders auf zwei Sessions: „Wie bekomme ich mehr Buchungen auf meine Buchungsstrecke?“ und „Einblicke aus der Arbeit mit über 50.000 Gastgebern“ – präsentiert von meinen geschätzten Kolleg:innen Kai Grolik und Susanne Becher. Kai ist der kreative Kopf hinter unserer marktführenden Buchungsstrecke, während Susanne mit ihrem Team tausende Gastgeber in Deutschland und Österreich betreut. Gerade das Zusammenspiel aus einer technologisch führenden Buchungslösung und der hohen Qualität in der Gastgeberbetreuung ist der Schlüssel zu dem Wachstum, das wir in vielen Destinationen gemeinsam verzeichnen.

        Und der Mittwoch – der steht ganz im Zeichen der Zukunft. Unsere Partner von neusta destination.one, infomax websolutions, AVS und VisitBerlin geben wertvolle Einblicke und Impulse. Zugleich widmen wir uns intensiv dem Thema Künstliche Intelligenz, das uns bei Holidu stark beschäftigt. Besonders freue ich mich auf das Abschluss-Highlight: das Keynote-Feuerwerk mit Simon Lehmann, einem der weltweit führenden Köpfe im Markt der Kurzzeitvermietung, und unserem Co-Founder und CTO Michael Siebers. Beide stehen für Innovationskraft und strategische Weitsicht.  Mein Tipp: unbedingt bis zum Schluss bleiben – dieser Abschluss wird ein echtes Highlight.

        Neben handfesten Produkt-Neuigkeiten wird es auch spannende Insights zum Buchungsverhalten 2025 vs. 2024 geben. Welche Trends zeichnen sich ab, verstärken sich oder schwächen gerade ab?

          Uns ist sehr wichtig, dass die Holidu Smart Destination Days keine reine Produktshow sind. Natürlich präsentieren wir neue Funktionen und Entwicklungen, aber der eigentliche Mehrwert liegt in der Weitergabe von Wissen und Erfahrung. Wir haben in den letzten Jahren gemeinsam mit unseren Partnern unzählige wertvolle Einblicke gewonnen – und genau diese möchten wir teilen. Denn technologische Innovation entfaltet ihr volles Potenzial nur dann, wenn die Menschen dahinter befähigt sind, sie sinnvoll einzusetzen. Deshalb verstehen wir die HSD Days als Ort des Dialogs und der Inspiration. Unser Ziel ist es, dass jeder Teilnehmer mit konkreten Ideen und einem echten Wissensvorsprung in seine Destination zurückkehrt.

          Natürlich werden wir auch spannende Einblicke in die Entwicklungen des Buchungsverhaltens 2025 im Vergleich zu 2024 geben. Welche Trends sich verstärken, welche sich abschwächen und wo sich neue Dynamiken zeigen, ist ein Thema, das viele bewegt. Aber an dieser Stelle möchte ich noch nicht zu viel verraten – die spannendsten Erkenntnisse heben wir uns für die Veranstaltung selbst auf.
           Ich verspreche: Es wird sich lohnen, dabei zu sein. Und gerne sprechen wir nach den HSD Days nochmals ausführlich über die Ergebnisse.

          Allgemein gefragt: Was sind bzw. bleiben die größten Herausforderungen beim Thema Onlinevertrieb in den Destinationen?

            Der Onlinevertrieb in Destinationen bleibt eine der größten Herausforderungen – und zugleich eine enorme Chance. Viele Gastgeber arbeiten noch immer mit sehr unterschiedlichen Systemen oder sind bislang kaum digital aufgestellt, während große OTAs mit enormer Reichweite und Marketingbudgets den Markt prägen. Destinationen stehen dadurch vor der komplexen Aufgabe, ihre eigenen Buchungslösungen sichtbar zu machen, gleichzeitig aber ihre Leistungsträger mitzunehmen und für Akzeptanz zu sorgen. Dabei geht es nicht nur um Technik. Es geht um Struktur, Haltung und Veränderungsbereitschaft. Denn moderne Gäste erwarten eine Buchungserfahrung, die schnell, mobil, transparent und intuitiv ist. Wer diesen Anspruch erfüllen will, braucht nicht nur gute Systeme, sondern auch eine klare strategische Ausrichtung.

            Der Weg führt weg vom klassischen Destinationsmarketing hin zu einer echten Vertriebsorganisation, die alle Bereiche intelligent miteinander verknüpft – von den Unterkünften über Erlebnisse bis hin zu Tickets und Gästekarten. Genau dort entsteht der Mehrwert, der Gäste langfristig bindet und die Wettbewerbsfähigkeit einer Region stärkt. Wer es schafft, diese digitale Infrastruktur gemeinsam mit seinen Partnern aufzubauen und lebendig zu halten, der wird nicht nur Buchungen generieren, sondern Beziehungen – und das ist im Kern das, was nachhaltigen Erfolg im Tourismus ausmacht.

            Was kostet die Teilnahme an den HSD und bis wann kann man sich noch anmelden?

              Die Teilnahme an den Holidu Smart Destination Days kostet – inklusive zwei Übernachtungen im renommierten Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski in München – knapp 900 Euro pro Person. Im Preis enthalten sind alle Sessions, Workshops, Networking-Formate sowie das komplette Rahmenprogramm, das bewusst viel Raum für persönlichen Austausch lässt. Die Anmeldung ist ganz einfach online möglich unter: https://promo.holidu.de/holidu-smart-destination-days#/