Bahnstrecken-Reaktivierung geht langsam voran

Seit der Bahnreform im Jahr 1994 ist das Schienennetz um rund 15 Prozent geschrumpft. Laut dem Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) liegen damit in Deutschland rund 280 Strecken mit einer Gesamtlänge von 4600 Kilometern still, für die sich eine Reaktivierung lohnen würde. Von einer solchen Reaktivierung könnten bundesweit rund 330 Gemeinden und Städte profitieren, die so wieder einen Gleiszugang erhalten würden. Trotzdem geht es bei der Reaktivierung insbesondere aus finanziellen Gründen nur schleichend voran. Bund und Länder streiten beispielsweise noch immer um die Höhe der sogenannten „Regionalisierungsmittel“, die der Bund den Ländern zum Betrieb der Strecken zur Verfügung stellt. Zusätzlich werden Mittel aus dem sogenannten Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz nicht für Reaktivierungen von Strecken des Schienengüterverkehrs verwendet. Um sämtliche vom VDV identifizierte Strecken zu aktivieren, müssten je nach Qualitätsanspruch neun bis 12 Milliarden Euro investiert werden. SZ

(28.09.22)