Zu hoher Besucherdruck: DWV und Bund Deutscher Forstleute fordern mehr Aufmerksamkeit für Waldbelange seitens der Politik

Anlässlich des Internationalen Tages des Waldes (21.3) fordern der Deutsche Wanderverband (DWV) und der Bund Deutscher Forstleute (BDF) von der Politik, den Wald stärker als unverzichtbaren Erholungsraum in den Blick zu nehmen. Nicht nur, dass die Wälder angesichts des Klimawandels vor gewaltigen Problemen stehen: „Zugleich steigt seit Beginn der Corona-Pandemie der Besucherdruck massiv“, sagt BDF-Vorsitzender Ulrich Dohle. Hochgerechnet auf die Bundesrepublik gehen die Verbände von 3,6 Milliarden Waldbesuchen 2020 aus – doppelt so viele wie 2011. Damit der Wald solch hohe Zahlen im Bereich der Freizeitnutzung verkraftet, fordert Dohle „die bisher rein forstwirtschaftlichen Förderprogramme auf die Ansprüche der Walderholung zu erweitern“. DWV-Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß unterstützt dies und kritisiert in dem Zusammenhang, „dass es weder auf Bundes- noch auf Länderebene eine eindeutige institutionelle Zuständigkeit für naturnahe Erholung“ gebe. Dabei seien die Probleme „längst drängend“. Beispiel Harz: Das Mittelgebirge verzeichnet einen verheerenden Verlust alter Nadelwälder. Der Harzklub, ein regionaler Heimat-, Wander- und Naturschutzbund mit 13.000 Mitgliedern, richtet sich deswegen mit einer Resolution an die Politik sowie kommunale Entscheidungsträger. Das Papier enthält unter anderem Forderungen nach einem Waldschadensfonds für schnelle Aufforstungen, eine Honorierung der Gemeinwohlleistungen des Waldes, mehr länderübergreifende Abstimmung sowie einen Krisenstab, der diese und weitere Aufgaben koordinieren soll.
(19.3.21)