Statista-Umfrage: Gestiegenes Umweltbewusstsein verändert Reiseverhalten

Eine Umfrage von Statista im Auftrag der ITB Berlin zeigt, dass den Bundesbürgern der Umwelteinfluss des gewählten Verkehrsmittels auf ihre Reisen sehr bewusst ist: Bei der Frage nach Verhaltensänderungen aufgrund des Klimawandels gehört die Vermeidung von (Langstrecken-)Flügen inzwischen zu den meistgegebenen Antworten. Ein kompletter Reiseverzicht aus Nachhaltigkeitsgründen erweist sich hingegen als Seltenheit. Von den Befragten, die 2022 keine Reise planen, nannten lediglich 6 Prozent den Klimaschutz als Grund. Die Bedrohung durch den Klimawandel hemmt demnach nicht die generelle Reiselust, beeinflusst aber potenziell die Art und Weise, wie Urlaub gemacht wird. In der Pflicht sehen die Reisenden aber vor allem die Politik: 92 Prozent fordern von ihr und den Anbietern Vorgaben, dass Urlaube umweltfreundlicher gestaltet werden.

Laut Daten des United Nations Environment Programme (UNEP) fallen drei Viertel aller globalen CO2-Emissionen des Tourismus durch Transport und Verkehr an. Der Großteil dieser CO2-Emissionen geht auf den Flugverkehr (40 %) sowie die Autonutzung (32 %) zurück. Nur ein kleiner Teil (3 %) entsteht bei Bahn- und Busreisen. In Deutschland stieß eine Flugreise im Inland bei der durchschnittlichen Auslastung 2019 rund 214 Gramm Treibhausgase pro Personenkilometer aus – fast 40 Prozent mehr als ein PKW (154g) und fast 638 Prozent mehr als eine Fernreise mit der Bahn (29g).
Laut UNEP trägt der Tourismus rund 10 Prozent zum globalen Bruttoinlandsprodukt bei, 7 Prozent aller globalen Exporte gehen auf das Konto der Reisewirtschaft und über 10 Prozent aller Jobs werden der Touristik zugeordnet. Dabei werden rund 5 Prozent der weltweiten Kohlenstoffdioxid-Ausstöße dem globalen Tourismus zugerechnet.

(09.06.22)