NiedersachsenCamp: Tiere in Destinationen – auch eine ethisch-touristische Frage?

Vielerorts sind Tiere auch touristische Attraktionen: Zoos, Tierparks, Streichelzoos, Kutschenfahrten etc. sind aber auch Besuchermagnete, die von immer mehr Reisenden kritisch hinterfragt werden. „Und besonders Städte und Regionen, die wie wir nach außen mit dem Thema Nachhaltigkeit oder sogar entsprechenden Zertifizierungen werben, sollten hier besonders sensibel sein“, meinte Markus Feuerstein, in Celle verantwortlich für Marketing & Kommunikation, in der dazugehörigen Session auf dem NiedersachsenCamp der aboutcities vergangene Woche in Wilhelmshaven. Gerade jüngeren und gut gebildeten, kaufstarken Zielgruppen, liegt das Tierwohl stark am Herzen. Doch auch gesamtgesellschaftlich ist das Thema, beispielsweise durch die Tierwohl-Label-Initiative des Bundeslandwirtschaftsministeriums, in den Köpfen.  Und so wurde auf dem Barcamp leidenschaftlich darüber diskutiert, ob DMOs eigene Richtlinien für die Integration tierischer Bestandteile in ihre Angebotspakete erlassen sollten.
„Aus PR-Sicht wäre es für eine Stadt jedenfalls großartig, den ersten Weihnachtsmarkt ohne tierische Attraktionen zu vermelden“, so Feuerstein. Sei dagegen ein Zirkus in der Stadt, der bundesweit wegen seiner Elefanten- und Raubtierhaltung in Verruf ist, „kommt das für viele einem PR-Desaster gleich“. Am Ende der Session stand die Idee, dass Tourismusorganisationen eine Art Siegel für tierfreundliche Erlebnisse in ihrer Stadt vergeben könnten – und auch nur solche mitvermarkten.