Karwendelbahn liefert sich Langzeit-Streit mit Behörden – und rückt Journalist in die Nähe von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels

Man muss sich das vorstellen: Städtische Kontrolleure wollen gerne die Bergstation der Karwendelbahn inspizieren, dürfen aber nicht mit der Gondel hinauffahren. Hausverbot! In Mittenwald ist das Realität. Seit Jahren liefert sich die dortige Karwendelbahn AG einen erbitterten Streit mit den Behörden. Allen voran Mehrheitseigentümer Wolfgang Reich, ehemaliger Vizeweltmeister mit der deutschen Degen-Mannschaft, lässt sich nicht gern reinreden ins Unternehmen. Bei vielen Projekten hat er die zuständigen Behörden daher gar nicht erst nach einer Genehmigung gefragt – beispielsweise für Deutschlands höchste Schnapsbrennerei und Bierbrauerei. Auch die Gemeinde, immerhin Miteigentümer der Karwendelbahn, kann bislang wenig ausrichten. Und kritische Lokaljournalisten werden im Zorn von Reich per Pressemitteilung schon mal in die Nähe von NS-Propagandaministers Joseph Goebbels gerückt. Ein Ortsbesuch. SZ

(14.01.22)