Thüringen: Fokus auf Inlands- und Naturtourismus – TTG plant eigene Messeevents

Mit einem Minus von rund 35 Prozent bei den Übernachtungen – und damit etwas unter dem Bundesdurchschnitt von 39 Prozent – bilanziert Thüringen das zurückliegende Tourismusjahr. Man blicke „auf das schwerste Tourismusjahr seit 30 Jahren zurück“, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) in gestrigen Bilanz-Pressekonferenz mit der Thüringer Tourismus GmbH. Die Zahl der ausländischen Gäste ging um 64 Prozent zurück, die der inländischen um rund 41 Prozent. Es gäbe „keine Krisen-Gewinner, lediglich weniger stark betroffene Regionen“. Auffällig seien jedoch pandemiebedingte Entwicklungen wie etwa eine gestiegene Aufenthaltsdauer (2,6 auf 2,9 Tage im Durchschnitt) einerseits und mehr Tagesausflüge andererseits. Auch eine starke Segmentierung nach Reiseziel und Betriebstyp ist feststellbar: So erhielten Campingplätze und kleine Unterkünfte im Verhältnis mehr Zuspruch. Mit zahlreichen Angeboten im Naturtourismus und der BUGA 2021 als Leitevent wolle man sich nun „marketingseitig gut positionieren“, so Tiefensee.

Erfreulich: Trotz Krise blieben die touristischen Investitionen auf gleich hohem Niveau wie in den Vorjahren.

„Es freut mich, dass Kommunen und Betriebe auch 2020 weiter kräftig in touristische Infrastruktur und gute Angebote investiert haben“, so Tiefensee. Im Rahmen der GRW-Tourismusförderung wurden 2020 insgesamt knapp 39 Millionen Euro Förderung für Investitionen in Höhe von 75,5 Millionen Euro zugesagt. Rund 8 Millionen Euro gingen an touristische Betriebe; mit rund 31 Millionen Euro Förderung wurden verschiedene Kommunen bei der touristischen Infrastruktur unterstützt.

Der Ausblick auf das Tourismusjahr 2021 fällt ebenfalls positiv aus: „Mit der Bundesgartenschau hat Thüringen in diesem Jahr das, wonach alle Bundesländer für die Wiederbelebung des Tourismus suchen – ein coronakonformes Reisethema“, sagt Dr. Franz Hofmann, Geschäftsführer der Thüringer Tourismus GmbH.  Dabei biete Thüringen mit Erfurt als Ausgangspunkt für Ausflüge zu den 25 Außenstandorten der BUGA beste Voraussetzungen für einen Urlaub – vor allem auch unter der Einhaltung von Hygienemaßnahmen und Abstand.

 

TTG plant eigene Messen

Ein zentrales Thema in diesem Tourismusjahr ist weiterhin der Dialog mit der Branche. Dabei steht sowohl der Austausch mit den Regionen als auch der Blick auf den Deutschland-Tourismus im Vordergrund. Die TTG wird in diesem besonderen ITB-Jahr unter dem Schirm der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) in Berlin teilnehmen und hat damit einen starken Partner im Deutschland-Tourismus an seiner Seite. Um das Reiseland Thüringen noch gezielter zu präsentieren und den besonderen Anforderungen der Coronapandemie Rechnung zu tragen, wird die TTG zusätzlich eigene Formate für die Begegnung mit der Branche umsetzen. Geplant sind ein digitales Messeevent mit nationalem und internationalem Fachpublikum sowie ein mehrtägiger Workshop mit der Thüringer Tourismusbranche – beide Veranstaltungen sind für den Sommer 2021 terminiert.