#ndsc20: Deutschland für stationären Reisevertrieb kaum lukrativ – aber gute Chancen für direkte DMO-Aktionen

Auf dem Niedersachsencamp gab es gestern eine spannende Session zum Thema Vertrieb. Dabei wurde schnell klar: Reisebüros können am Deutschland-Boom derzeit kaum partizipieren. „Wir Agenturen greifen traditionell in erster Linie auf Veranstalterprodukte zurück. Die Veranstalter haben aber viel zu wenig Deutschlandangebote in den Systemen“, klagt Reisebüroinhaberin Susanne Krüger und kritisiert gleichzeitig, „dass das Wissen über heimische Destinationen am Counter stark ausbaufähig ist“. Ein leitender Mitarbeiter eines Veranstalters erklärte: „An Deutschlandprodukten haben wir einfach zu wenig Provision, um das in unserem Geschäftsmodell darstellen zu können.“ Eine Mitschuld an der Misere gibt der klassische Vertrieb aber auch den Destinationen, welche Reisebüros und Veranstalter nicht immer als Partner betrachteten. Susanne Krüger sieht jedoch eine Lösung, die Zusammenarbeit zu verbessern: „Die Reisebüros würden sicher sehr gerne mehr Pauschalen für Deutschland verkaufen, wenn das in den Systemen direkt buchbar wäre, wir eine Preisgarantie hätten und die Provision bei rund 10 Prozent läge.“ Gerade jetzt, wo viele Menschen nur im Umkreis von 250 Kilometern verreisen wollten, „wären Kooperationen seitens der DMOs mit den Reisebüros im eigenen Umkreis eine gute Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und diesen Kanal gemeinsam aufzubauen“, so Krüger. Als registrierte Vertriebsagentur bei Booking.com wird sie mit 4,5 Prozent Vermittlungsprovision abgespeist.