Das Landgericht Hamburg muss sich mit einem Fall beschäftigen, der das Geschäftsmodell der Online-Werbeindustrie mit personalisierten Anzeigen ins Wanken bringen könnte. Kläger ist der Bürgerrechtler Johnny Ryan. Er argumentiert, dass das Ausspielen personalisierter Werbung nur möglich sei, weil der Datenschutz seitens der Industrie kontinuierlich und bewusst verletzt wird. Beim sogenannten „Real Time Bidding“ (RTB) buchen Marketer statt Werbung auf bestimmten Werbeplätzen einen Platz auf dem Bildschirm bestimmter Kundengruppen. Laut der Branchenorganisation IAB Europe wurden 2019 in Europa RTB-Umsätze in Höhe von 6,6 Milliarden Euro gemacht, für datenbasierte Werbung insgesamt gaben Firmen 23 Milliarden Euro aus. Woher diese Daten aber genau stammen – und dass sie teilweise an mehr als 1000 Firmen weitergegeben werden – wisse allerdings„ kaum ein User”, so Ryan. Spiegel
(18.6.21)