Christopher Krull, Berater bei Kohl & Partner

Vom 18. bis 20. Oktober 23 findet in Karlsruhe zum ersten Mal „InnoDest“ statt. Das neue Branchenformat von Kohl & Partner gibt Destinationen die Möglichkeit, selbst innovative Ansätze zu aktuellen Herausforderungen zu präsentieren. Im ersten Jahr sind dies die Brennpunkte: „Lebensraumkonzept“, „TI-Flagship-Store“ und „Employer Branding“. Das Publikum wird nicht nur über Workshops eingebunden – sondern vergibt am Ende auch die ersten InnoDest-AWARDS.

Herr Krull, Kohl & Partner wird dieses Jahr zum ersten Mal eine Branchenveranstaltung ausrichten. Was wird „InnoDest“ von anderen Formaten unterscheiden? 

Das Wort InnoDest ist eine Wortkombination aus Innovation und Destination. Dahinter steht der Gedanke, beide Aspekte in der Praxis zusammenzubringen. Immer mehr DMO-Kollegen stehen bei den aktuellen Herausforderungen vor komplexen Aufgaben. Ihnen hilft es aber wenig, wenn auf Branchenevents von Beratern oder hochbezahlten Speakern mit Buzzwords um sich geworfen wird, ohne dass es handfeste Hilfestellung gibt. InnoDest wird deshalb sehr praxisorientiert sein. Wir setzen auf Wissen, das es in den Destinationen im DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz), wo auch viele unserer Kunden herkommen, bereits gibt und werden Lösungen aufzeigen, die vor Ort schon umgesetzt worden sind oder gerade werden. Die handelnden Personen werden selbst davon berichten, wie sie ein Problem gelöst haben, wo es auf dem Weg Schwierigkeiten gab – und auch, wo sie in Teilprojekten vielleicht gescheitert sind. Und noch etwas wird InnoDest von anderen Formaten unterscheiden: Es wird nicht in erster Linie um Digitalisierung gehen. Das analoge Handeln steht im Mittelpunkt, Digitalisierung ist Mittel zum Zweck, nicht der Zweck selbst.

Um welche Themengebiete wird es gehen und wie sollen Destinationen dabei eingebunden werden? 

Wir werden im Jahr 2023 die Bereiche „Lebensraumkonzept“, „TI-Flagshipstore“ und „Employer Branding“ unter die Lupe nehmen. Unabhängig davon, ob die Praxisbeispiele zu unserem Kundenkreis gehören oder nicht, wollen wir den Geeignetsten von ihnen die Bühne überlassen, damit sie ihre Geschichte erzählen können. Die Zuhörer und Teilnehmer des Best Practice Camps profitieren somit aus einem großen Erfahrungs- Repertoire ihrer Kollegen und können sich dann zuhause gut gerüstet selbst ans Werk machen.  Als Belohnung für die Praxisbeispiele winken attraktive Preise, die erstmals verliehenen InnoDest- Awards. Welche Projekte am Ende gewinnen, entscheiden aber nicht wir von Kohl & Partner, sondern das Publikum vor Ort.

Können alle Destinationen mitmachen oder müssen eingereichte Projekte bestimmte Kriterien erfüllen?

Harte Kriterien wollen wir für die Bewerbungen nicht vorgeben. Auch hier gilt:  die Projekte müssen nicht uns gefallen, sondern der Branche selbst.  Damit die geeignetsten Projekte am Ende auf der Bühne stehen, werden die Best Practices über ein Online-Voting von der Branche selbst ermittelt. Vorgeschaltet ist eine spezielle Landingpage, die das Bewerbungsprozedere genau erklärt und auf der es alle relevanten Informationen zu jedem Projekt gibt. Man kann sich also erst ein genaues Bild machen – dann wird ab einem bestimmten Zeitpunkt gevotet. Mit Rückenwind aus Branche werden dann aus Bewerbern Nominierte.  

Wie läuft die Veranstaltung selbst ab – und wo findet das erste InnoDest- Camp statt?

Wir kommen für das erste Event in einem Co-Working-Space auf einem alten Fabrikgelände in Karlsruhe zusammen. Hier haben wir eine geeignete Location gefunden, die uns schon allein architektonisch viel Freude macht und inspirieren wird und außerdem viel Freiraum für Austausch bietet. Neben den Präsentationen der Destinationsprojekte selbst, wird es Gelegenheit geben, die Themen in moderierten Workshops zu vertiefen. Heißt: Die Teilnehmer können selbst an den Themen weiterarbeiten, sie vertiefen, Fragen dazu stellen und sich mit Kollegen in lockerer Atmosphäre austauschen. Hinterher kommen dann alle wieder zusammen, um sich über die Ergebnisse dieser weiterführenden Diskussionen gemeinsam auszutauschen. Nicht zuletzt sind wir mit Karlsruhe als Smart City bewusst in eine sehr innovative und gut erreichbare Stadt gegangen, Sitz des Digitalen Innovationszentrums DIZ des Landes Baden-Württemberg und des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien. Kleine Historie am Rande: Hier an der Universität entdeckte Heinrich Hertz die elektromagnetischen Wellen und hier ging 1984 die erste E-Mail in Deutschland ein. Ein entsprechendes touristisch, kreatives Rahmenprogramm wird das erste InnoDest- Camp abrunden.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen?

In meinem Leben vor der Beratertätigkeit, war ich lange Zeit verantwortlicher Destinationsmanager u.a, für den Schwarzwald. Mich hat es oft gestört, dass auf Branchenveranstaltungen mit Buzzwords immer wieder neue Säue durchs Dorf getrieben wurden und ich dann zu Hause damit allein gelassen war. InnoDest bietet den Blick in das reale Labor der Kollegen.


(14.02.23)