Von der Leinwand zu echten Landpionieren

Am 28. August kommt der bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes mit dem Jurypreis ausgezeichnete Film „In die Sonne schauen“ ins Kino. Die in der Altmark gedrehte Produktion rückt Sachsen-Anhalt einmal mehr ins Rampenlicht. Wie die Aufmerksamkeit für die Entwicklung ländlicher Räume genutzt werden soll.

Sachsen-Anhalt will den Erfolg des Films „In die Sonne schauen“ beim Internationalen Filmfestival Cannes nutzen, um die Altmark, wo Regisseurin Mascha Schilinski gedreht hat, als attraktive Reiseregion und Lebensort zu präsentieren. Die Würdigung in Cannes verleiht dem Bundesland aber nicht nur internationale Aufmerksamkeit, sondern stellt die Altmark als kreative und aufstrebende Region medial auch bundesweit ins Scheinwerferlicht.

Die Kulisse des Spielfilms, ein altmärkisches Dorf bei Arendsee, ist dabei typisch für die Region: ländlich, idyllisch und mit Menschen, die sich begeistern lassen: „Man kann sagen: Ein Dorf hat einen Film gemacht“, sagt Regisseurin Mascha Schilinski. „Alle haben ihre Tore aufgesperrt, alte Gerätschaften herausgeholt und sogar als Komparsen mitgespielt“, beschreibt die deutsche Regisseurin und Drehbuchautorin das Erlebnis, in der Altmark zu drehen.

Der im Sommer 2023 gedrehte Film erzählt die Geschichte von vier Frauen aus verschiedenen Epochen, deren Leben auf mysteriöse Weise auf einem historischen Vierseitenhof miteinander verbunden sind. Kulturminister Rainer Robra sieht in dem Film und seiner Kulisse mit dem für die Altmark typischen Hofgut „ein bedeutendes Zeichen für die kulturelle Kraft und das Potenzial der Region.“

Sachsen-Anhalt zunehmend als beliebter
Drehort für Filmproduktionen wahrgenommen

Tatsächlich etabliert sich Sachsen-Anhalt national und international zunehmend als beliebter Drehort für Filmproduktionen. An dieser Entwicklung maßgeblich beteiligt: die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM). Sie unterstützt erfolgreich Film- und Medienproduktionen – mit über 19,4 Millionen Euro an Fördermitteln für 174 Projekte allein im Jahr 2024. Die Unterstützung zeigt sich besonders im Produktionsbereich, wo 13,8 Millionen Euro in 51 Kino- und Fernsehfilme investiert wurden. Das Förderprogramm FOKUS, ins Leben gerufen von der MDM und dem MDR, stärkt dabei auch den mitteldeutschen Filmnachwuchs. Mit Blick auf die vom Land Sachsen-Anhalt bereitgestellten Mittel sieht der für Medien zuständige Staatsminister und Minister für Kultur, Rainer Robra, „künftig einen noch stärkeren Bedarf, werthaltige Effekte im Land zu realisieren“. 

Die jetzige Auszeichnung mit dem Jurypreis in Cannes zeigt, wie diese Effekte kurz- und langfristig auf den Tourismus und die regionale Entwicklung in der Altmark wirken können. „Wir merken bereits jetzt deutlich das Interesse von Cineasten, die schon vor dem eigentlichen Kinostart des Films in die Region kommen“, sagt Carla Reckling-Kurz, Geschäftsführerin des Altmärkischen Regionalmarketing- und Tourismusverbandes. Bei der Produktionsfirma häufen sich bereits zahlreiche Medienanfragen, „die rund um die Premiere im Filmpalast Salzwedel in einer gemeinsam organisierten Pressekonferenz sowie in späteren Pressereisen münden werden“, so Reckling-Kurz. Nicht zuletzt könnte der Einsatz des Signets der Filmfestspiele Cannes im Marketing die Aufmerksamkeit über den Premierentermin hinaus auf die Region lenken. Und langfristig geht es darum, die Altmark mit ihrer Landschaft, ihren Orten und Angeboten über das Kinoerlebnis hinaus nachhaltig als lebenswerte Region zu positionieren.

Mitteldeutsche Medienförderung gibt 19,4 Millionen
Euro Fördermitteln für 174 Projekte allein im Jahr 2024

Um Menschen zu inspirieren, über einen Wechsel aus der hektischen Großstadt in den ländlichen Raum nachzudenken, präsentiert sich die Altmark zusätzlich als Pilotregion des Projekts „KREATIVORTE IM GRÜNEN“. Im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt und projektiert von der Investitions- und Marketinggesellschaft mbH (IMG) zeigt die Website kreativorte-im-gruenen.de, welche Impulse in den ländlichen Räumen Sachsen-Anhalts zu Hause sind – und wie man selbst zum Landpionier werden oder sein Unternehmen ansiedeln kann. Die Plattform bietet einen umfassenden Überblick über Projekte, Initiativen und kreative Orte in Bereichen wie Wohnen, Bauen, Arbeiten und Wirtschaft, Leben und Tourismus – und zeigt die Altmark als digitale Vorreiter-Region.

Digital werden auch immer mehr Drehorte Sachsen-Anhalts in Szene gesetzt. Die App „Set-Caching“, 2023 mit dem Tourismuspreis Sachsen-Anhalts ausgezeichnet, macht Filmkulissen mittels Augmented Reality (AR) erlebbar und bietet Gästen die Möglichkeit, die Originalschauplätze bekannter Produktionen mit interaktiven Geschichten zu erleben. Dank AR kehren sogar historische Requisiten aus den Filmen ans Set zurück. Zu den Filmkulissen zählen die Arche Nebra, gezeigt im Film „Bibi & Tina – Voll verhext“, die Burg Querfurt, die im Film „Der Medicus“ eine zentrale Rolle spielt, und der Marktplatz in Halle (Saale), bekannt aus „Timm Thaler“. Ebenso prominent ist Schloss Allstedt aus „Der Räuber Hotzenplotz“ sowie Tangermünde, das als Set für „Mit Herz und Holly“ diente. Set-Caching bindet die Standorte innovativ ein und bietet den Regionen eine kreative Lösung zur digitalen Inszenierung. Gut möglich, dass mit „In die Sonne schauen“ bald schon ein weiterer digital in Szene gesetzter Drehort hinzukommt. Ein Film, der die Altmark ins Rampenlicht rückt – und Herzen weltweit berührt.

Mehr Infos zum Film: https://in-die-sonne-schauen.de