Geht es nach Professor Christian Böttger von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, müssen viele Erfolgsmeldungen bezüglich des ausgelaufenen 9-Euro-Tickets relativiert werden. So sei die vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) veröffentlichte Zahl von 52 Millionen verkauften 9-Euro-Tickets zwar beeindruckend. Allerdings seien die Ergebnisse der zugrundeliegenden Befragungen, als die Daten, „bislang nicht öffentlich zugänglich”. Prof. Böttger findet es zudem unglücklich, „dass ein so befangener Verband die Begleitforschung durchführt“. Einzelne Zahlen wie die Menge der verlagerten Fahrten oder der CO2-Effekt ließen sich zudem „nicht nachvollziehen”. Die VDV-Studie habe „als einzige einen nennenswerten Verlagerungseffekt festgestellt”. Untersuchungen des Statistischen Bundesamtes oder Studien des Deutschen Institutes für Luft- und Raumfahrt an der Technischen Hochschule München hätten dagegen „keinen ernsthaften Effekt gezeigt”. Merkur
(13.09.22)
